Mariannes Mann

Seit über 20 Jahren in Ulm und noch nie den Münsterturm erklommen?? Das geht! Bei Mariannes Mann steht das noch auf der Bucketlist! Leider habe ich völlig vergessen, ihn nach seinem Namen zu fragen. Sehr peinlich… Für mich ist er Mariannes Mann. Ich habe ihn an der Blau getroffen und er hat von seiner Frau erzählt, mit ihr während unseres Gesprächs telefoniert und mir den 0731-Steckbrief beantwortet. Danke dafür!

Seit wann sind Sie in Ulm? Ich wohne seit dem 01.08.1988 in Ulm. Davor war ich in Immendingen, stationiert als Zeitsoldat bei der Bundeswehr. Ich kam nach Ulm, um bei der Stadtverwaltung meine Ausbildung zu machen. Bis zur Pensionierung bin ich bei der Stadt geblieben.

Ihr Dialekt ist aber nicht schwäbisch. Nein, ich bin gebürtiger Pfälzer.

Gefällt es Ihnen hier? Ja, auf jeden Fall. Sonst wäre ich nicht so lange hiergeblieben.

Wie sieht Ihr Alltag aus hier in Ulm? Ich bin Pensionär. 

Was hat man für einen Alltag als Pensionär? Zum Beispiel die Ehefrau vom Augenarzt abzuholen. 

Was war das Beste, dass Ihnen heute passiert ist? Ich habe meine Kollegen bei der Stadt besucht. 

Seit wann sind Sie Pensionär? Seit dem 01.07.2021. 

Gibt es etwas, was Sie stark vermissen? Nö. Wir können zwar aufgrund des Gesundheitszustands meiner Frau im Moment nicht das machen, was wir eigentlich wollen. Aber das wird sich bald ändern und ich vermisse die Arbeit nicht.

Haben Sie eine Bucketlist für Ulm?
Irgendwann möchte ich mal auf den Münsterturm.

Haben Sie eine Bucketlist für Ulm? Gibt es etwas, was Sie hier noch nicht gemacht haben, aber unbedingt machen möchten? Irgendwann möchte ich mal auf den Münsterturm. Da war ich noch nie. Die ersten Jahre hat es sich nicht ergeben und dann konnte ich es gesundheitlich nicht. Ich bin wegen eines Herzinfarkts in Pension gegangen und musste ich mich erst schonen. Ich möchte ja nicht den Höhenrettungszug der Ulmer Feuerwehr aktivieren. Aber jetzt geht es mir wieder gut und ich werde das nachholen.

Was gefällt Ihnen in Ulm am besten? Ich sag mal so: Ulm ist ein Tor zu zwei, eigentlich sogar drei Richtungen: Der Bodensee, das Allgäu und die Fränkische Seenplatte sind in einer guten Reichweite. Da sind wir gerne, da kann man tolle Dinge unternehmen. 

Außerdem hat Ulm alles. Auch alles, was man im Alter brauchen kann, wie die Kliniken und die gute medizinische Versorgung. Was auch sehr gut ist, ist der ÖPNV. Man kann in Ulm eigentlich mit dem ÖPNV überall hin – wenn man denn will. Ulm ist zwar eine Großstadt, aber noch relativ überschaubar. Das mag ich.

Was denken Sie, welches Thema sollte Ulm unbedingt angehen? Ich finde, Ulm sollte mal ein wirklich vernünftiges Fahrradkonzept erstellen. Und das sage ich als überzeugter Autofahrer. Dazu gehört für mich auch ein Mitnahmekonzept im ÖPNV. Ein Wagon bzw. Busse, in denen Fahrräder gut befestigt werden können und mehr Räder Platz haben. Das Fahrradwegenetz ist noch zu sehr Stückwerk und oft müssen sich Radfahrer und Autofahrer die Spur teilen.

Was finden Sie in Ulm nicht so toll? Was mich schon immer sehr stört, gerade als Pfälzer: Man kann es dem Ulmer nicht recht machen. Du kannst ihm bieten, was du willst, er hat immer irgendwas zu maulen. Das habe ich in meinem Beruf erlebt und das erlebe ich im Privaten immer wieder. Man kann machen, was man will, es ist immer falsch.

Ich finde, Ulm sollte mal ein wirklich vernünftiges Fahrradkonzept erstellen.
Und das sage ich als überzeugter Autofahrer.

Über welches Thema hast du kürzlich deine Meinung geändert? Da gibt es eigentlich nichts, was Ulm betrifft. Das ist schon ok im Großen und Ganzen. Ich finde, mit Ulm können wir zufrieden sein. Wir haben 16 % Ausländer, zumindest zu meiner Zeit gehabt. Und das Miteinander ist relativ gut, gerade im Vergleich zu anderen Städten. Und das ist auch der Politik zu verdanken. 

Was lesen Sie gerade? Aktuell lese ich eine Biografie über Angela Merkel. Ich lese generell viel und habe ein großes Spektrum, interessiere mich sehr für die jüngere deutsche Geschichte, ab 1848. Schwerpunkt ist für mich dabei der 2. Weltkrieg, auch weil ich indirekt davon betroffen bin. Waffentechnik zum Beispiel. Ohne selbst ein Waffennarr zu sein. Dafür war ich zu lange bei der Bundeswehr und weiß, was Waffen anrichten können. Flugzeugtechnik, Luftfahrtgeschichte, die Romane von Clive Cussler lese ich gerne, ab und an auch mal Science Fiction. Ich lese seit frühester Jugend. Da war die Ablenkung noch nicht so groß wie heute. Es gab nur ein Fernsehprogramm, später dann drei.

Wenn ich Ihnen mein Handy zeige, werden Sie denken, das kommt aus dem Deutschen Museum.

Auf welche App können Sie auf keinen Fall verzichten? Wenn ich Ihnen mein Handy zeige, werden Sie denken, das kommt aus dem Deutschen Museum. Ich brauche keine Apps.

Und zum Schluss noch einige Entweder-Oder-Fragen:
Kaffee oder Tee? Kaffee. Ich war Beamter. In einem Beamtenbüro darf alles kaputt gehen, außer die Kaffeemaschine.

Amazon oder Jastram? Ganz klar lokaler Buchhandel!

DING oder Auto? Beides. Es kommt darauf an, wo ich hinmöchte.

Nabada oder Weihnachtsmarkt? Beides nicht. Ich bin kein Freund von Massenveranstaltungen.

Vielen Dank für das Gespräch. Alles Gute und Gesundheit für Sie und Ihre Frau!

Über diesen Blog

Hi, ich bin Betty. Ich liebe Geschichten und ich liebe Ulm. Auf meinem 0731-Blog bringe ich beides zusammen: Die Ulmer Vielfalt in Steckbriefen. Zusammen sind wir Ulm!

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Joanna

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Wo soll’s hingehen? Als gebürtige Ulmerin wird Joanna bald fürs Studium von hier wegziehen.

Lucia

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Lucia ist ihrer Liebe von Paraguay nach Deutschland gefolgt. Vor 25 Jahren.